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Kritiken

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Kunst | Musik
„Ein reizvoll zusammengestelltes Klavierrezital mit selten zu hörenden Barcarolles des hierzulande so gut wie unbekannten französischen Komponisten Gabriel Fauré gab der Pianist Thomas Lefeldt im Rheinfelder Orff-Saal. Ein ganzer Abend mit Werken von Fauré, dem Vorläufer der französischen Impressionismus - ein solches Programm darf man als mutig bezeichnen, hat es doch einen gewissen Ausnahmecharakter.” 9.1986 BZ
 
„In die poetische Welt der Barcarolles führte schon der lyrische Programmtitel ein: „Auf dem Wasser zu singen..”, was den Charme dieser Musik andeutet. Wie Lefeldt sie gestaltet, erklingen die Barcarolles mit der erforderlichen klanglichen Zartheit und Schlankheit. Der Pianist kultiviert nicht Eleganz, Salonmusik oder Sentiment, spielt nicht vernebelt oder impressionistisch verwaschen, taucht die Stücke nicht tief ins Pedal, sondern pflegt einen klar konturierten, durchsichtigen, unverzärtelten Klavierstil. Fauré klingt unter seinen Händen analytisch schlank.” 9.1986 BZ
 
„Lefeldt kommt in den drei ersten, frühen Barcarolles den auskomponierten, leicht sich wellenden Figurationen dieser „Wassermusik” entgegen; Barcarolle Nr.1 - 3 klingen tatsächlich wie das Perlen von Wasser. Atmosphärisch gelingt ihm die seelenbewegte, aufgewühlte Barcarolle Nr.5. Sensibel-feinnervig arbeitet Lefeldt die später komponierten Moll-Barcarolles Nr.7, 9 und 10 heraus, die in seiner Interpretation einer melancholischen Innenschau gleichkommen. Kann der Pianist hier auf gedämpfte Moll-Farben zurückgreifen, lichtet sich die letzte Barcarolle Nr.13 in helles C-Dur und erhält damit ein Moment des Transzendenten.” 24.9.1986 Badische Zeitung, Roswitha Frey
 
„Kann man aus zu blutleerer Trockenheit neigenden Technikstudien veritable Musik machen? Die Antwort lautet selbstverständlich: ja. Wie schon einige andere Komponisten vor ihm, erbringt auch Claude Debussy diesen Beweis: mit seinen „Douze Études” von 1915...Daß dabei jedoch Stücke entstanden sind, die nach des Komponisten Meinung „die Finger in Schrecken versetzen” - diesen Eindruck hatte man bei dem in Kirchzarten lebenden Thomas Lefeldt nur in den seltensten Fällen. Technische Hürden scheint es für diesen Pianisten kaum (mehr) zu geben. ...wirkte der Etüdenzyklus von der einleitenden Czerny-Persiflage bis zu den abschließenden Akkord-Kaskaden nicht bloß bewältigt, sonder bereits sehr beachtlich interpretatorisch strukturiert.” Kaufhaussaal Freiburg. Badische Zeitung, 9/1990, J.A.
 
„Thomas Lefeldt gehöhrt zu den Pianisten, die neben (oder besser über) ihren Fingern das haben, das man gemeinhin "Gehirn" nennt. Unorthodox, gewissenhaft und unerschrocken steht Lefeldt den Klavierwerken Claude Debussys gegenüber, von denen er „Pour le Piano”, „Estampes” Und „Images I und II” im Rahmen des Bildhauersymposiums bei einem Klavierabend in Neustadt spielte.” BZ 1988
 
„Der technisch sehr begabte Pianist hatte sich die Sache nicht leicht gemacht. Abgesehen davon, dass er die umfangreiche, nicht immer eingängige Materie manuell bravourös bewältigte, auch der poetische, bei Debussy ja grundsätzlich auch programmatisch fassbare Inhalt wurde beispielhaft durchleuchtet. Das spürte man bei den Passagen, wo es um die spekulative, visionäre Tiefenarbeit geht, wo also Kunstgriffe einer werkspezifischen Agogik einsetzen und plastische, melancholische, erheiternde oder erschütternde klangliche Gebäude errichtet wurden...Hier war kein Pianist zugange, der wild drauflos spielte, sondern einer, der vom fanatischen Willen zur Gestaltung besessen ist.” BZ 1988
 
„In physischer wie intellektueller Hinsicht imponierend wirkte die Darstellung der „Images I und II”. Lefeldt zeichnete all diese impressionistischen Stücke mit besonderem Reiz und inwendiger Stimmungsvielfalt und bot manche hervorragend gelungene gestalterische Nuance.” Badische Zeiitung 8/1988, Luitgard Balzer
 
„Lefeldt stellte sich im jüngsten Birklehofkonzert dem kräfte- und psychezehrenden Marathon und spielte beide Bände der „Douze Études” in einem Soloprogramm - mit imponierendem Darstellungsvermögen. Lefeldt bleibt in der Haltung des Analytikers der Einsatz der manuellen Mittel stets berechenbar. Das Resultat ist dennoch ein Klavierspiel, das von den Unwägbarkeiten der Valeurs, der Farbgebung und also auch von der Kontingenz des Instrumentes ausgeht. Klangüberlagerungen und atmosphärische Schwebungen werden stets im Sinne konstruktiver, kompositorischer Überlegungen abgestuft, so dass nie der Eindruck entstand, Debussy habe seine Stücke als simples Echo sinnlicher Hingabe verfasst. Bei Lefeldt wurden die Linien deutlich, die rhythmischen Keimzellen behielten ihre Impulsfunktion.” Badische Zeitung 8/1990, LB
„Aufhorchen ließ Lefeldt als Interpret der „Nachtstücke”, op. 23, von Robert Schumann in betont virtuos-romantischer Darstellung. Neben Anschlagskultur und Kantilenenführung entdeckte der Zuhörer in Lefeldts Spiel pianistische Finessen, die sich bei Schumann im Aushorchen räumlicher Gruppierungen ereignen. Thomas Lefeldt zeigte untergründige Strömungen auf, demonstrierte, wie die vier Sätze näher zusammenrücken und auch innerhalb struktureller Einheiten eine Konkretion lyrischen Verweilens bilden. Kein harmloser Schumann also, denn es war alles da, was an Nebenstimmen und versteckten rhythmischen Remineszenzen dem Stück die Komplexität gibt. Der Schumannschen Ausdrucksvielfalt blieb Lefeldt nichts schuldig, bot belesenes Spiel..” St. Märgen, Badische Zeitung 1989, LB
 
„In eine völlig andere geistige Welt führte Chopins f-Moll-Klavierkonzert, das der Schnurr-Schüler Thomas Lefeldt spielte. Firm in allen technischen Belangen, gab er eine Interpretation in feinen und sehr zarten Farben, spielte poesievoll und versunken.. Eine bemerkenswerte Leistung eines in seinem Ernst überaus sympathischen Musikers.” Detmold, Lippische Landeszeitung 1977
 
„Chopins romantische Lyrik und lyrische Romantik traf in dem Konzertexaminanden Thomas Lefeldt (Klasse Prof. Schnurr) vor allem in der Innenschau des Larghetto-Satzes auf innigste Sympathie. Gleichwohl verzärtelte Lefeldt nichts. Der zupackende Musikant Chopin lebte in den „Maestoso-Phasen” des 1. Satzes wie in den Scherzando-Sprüngen des „Allegro-vivace”. Der technisch überlegenen, musikalisch erfüllten wie erfühlten Leistung entsprach der Beifall..” LZ 1977, H.Wi
 
„Schönbergs Musik mit ihren außerordentlich detaillierten Ausdrucksvaleurs ist nach wie vor in besonderem Maße auf die Qualität der Wiedergabe angewiesen. Hier bedarf es einer plastischen Herausarbeitung der rasch wechselnden Ausdrucksvaleurs, und daran bewährte sich Lefeldt ebenso wie durch die imponierende Gedächnisleistung, die die auswendige Wiedergabe solcher Musik (Klavierstücke op.23) nach wie vor darstellt.” Lippische Landeszeitung Detmold 1975
 
„Den Beschluss seiner Darbietungen bildete eine Auswahl aus dem zweiten Heft der Debussy-Préludes, den er den ganzen geforderten Klangzauber gab und mit dessen Schlussstück „Feux d'artifice” er wirklich ein Feuerwerk pianistischer Brillanz abbrannte.” LZ Detmold 1975
 
„Alban Bergs Kammerkonzert für Klavier und Geige mit 13 Bläsern hat einen bestechend klaren, wenn auch eigentümliche Proportionen schaffenden Aufbau. Die Wiedergabe durch Thomas Lefeldt (Klavier), Peter Rosenberg (Geige) und das den Ruf Detmolder Bläserkultur einmal mehr ins hellste Licht rückende Ensemble unter Jost Michaels war schlechthin begeisternd.” LZ, 1974
 
„Schon beim ersten Stück, dem „Poème tragique” op.34 (Skrjabin) überzeugte Thomas Lefeldt durch äußerste Präzision, mit der er die rasante, ja schier sich überschlagende Begleitung ausführte. Trotz dieser Anforderungen verstand er es aber, die aus Akkordtönen gebildete, weitbogige Melodie klar herauszukristallisieren. Der Abwechslungsreichtum wurde durch die phänomenale Sensibilität von Thomas Lefeldt vergrößert, der überdeutlich auf die charakterlichen Kontrastierungen, mit denen die 5. Sonate gespickt ist, reagierte. Trotzdem wurde aber nie die verbindende Linie, die die aneinander gereihten Steigerungen durchzog, unterbrochen.” BZ 2/2/1991
 
„Nicht nur sich selbst, sondern auch den Zuhörern verlangte Thomas Lefeldt an seinem Klavierabend im Birklehof einiges an Konzentration ab. Das Programm war ausschließlich Werken von Alexander Skrjabin gewidmet. Dabei gelang Lefeldt eine Gesamtdarstellung von großer Reichweite, deren Höhepunkte mit der fünften Sonate und einigen Poèmes, insbesondere dem „Vers la flamme” op.72, erreicht wurden. Lefeldts Elan, seine Kraft, sein pianistisches Fieber führten ihn dort, wo er noch Zeit fand, sich bei aller virtuosen Schonungslosigkeit zu kontrollieren, zu interpretatorischen Höhen. Thomas Lefeldt läßt den Stücken Zeit sich zu entfalten. Er pedalisiert zurückhaltend, verknappt die kurzen Miniaturen selten auf einen Spitzenwert hin, öffnet hingegen der stimmlichen Vielfalt die Ebenen ihrer Aussage...Man kann viel lernen, wie eine Phrase aufzubauen ist, wie Pausen zu Elementen der Dramaturgie werden, wie die Visionen, die Skrjabin mit literarischen Hinweisen verdeutlicht, übers Literarische hinaus zu absoluten musikalischen Aussagen werden.” BZ 2/2/1991, LB
 
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