Maurice Ravel (1875 - 1937)
Rapsodie espagnole (1895/1907) Originalfassung für Klavier vierhändig |
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RAPSODIE ESPAGNOLE Diese - oftmals auch auf zwei Klavieren gespielte - Klavierfassung der Rapsodie espagnole entstand vor der weitaus berühmteren Orchesterversion. Die Habanera (3.Satz) geht sogar auf das Jahr 1895 zurück und ist daher thematisch nicht mit den anderen Sätzen verwandt, die untereinander motivisch verklammert sind. Als einzelnes Klavierstück wurde sie von Ravel nicht zuletzt wegen einer peinlichen Auseinandersetzung mit Debussy um die Urheberschaft der den Orgelpunkt cis umkreisenden Harmonien (fast wortwörtlich in Debussy's „Soirée dans Grenade” wieder zu finden) in den Zyklus der Rapsodie aufgenommen. Bereits die Klavierfassung der Rapsodie beschwört alle Orchesterfarben der späteren Instrumentierung, viele dem Orchester anvertraute Farbwerte scheinen dem Klavier „abgelauscht”, d.h. aus für Ravel typischen pianistischen Konstellationen (Glissandi, Vorschläge etc.) entwickelt zu sein. Bezeichnenderweise klingt z.B. der Klaviersatz der „Feria” rhythmisch prägnanter und durchsichtiger als der schwer bewegliche Apparat eines großen Orchesters, - die Klangfülle und die entfesselten Energien dieses grandiosen Schlussstückes müssen in der Darstellung auf dem Klavier aber zwangsläufig hinter den Möglichkeiten des Orchesters zurückbleiben. Thomas Lefeldt 2000 [Zurück] |